Ein extrem schmerzhafter Sieg für Karl-Heinz, der ein Experiment wagt.
Unser Lauftrainer Karl-Heinz Glander (71), amtierender Meister über 5000 m, ist, das ist bekannt, ein Ausnahmeläufer und darüber hinaus ein Allrounder. Von 800 m bis zum Halbmarathon läuft er im Wettkampf jede Strecke, und alle in sehr guten Zeiten. Nachdem er in den vergangenen drei Wochen den Kölner Halbmarathon (2. Platz in seiner Altersklasse) und den Bonner Drei-Brücken-Lauf (Sieger seiner AK über 10.000 m) bestritten hatte und eigentlich pausieren wollte, hat er sich am letzten Sonntag spontan aufs Fahrrad gesetzt und ist zum Start des Drachenlaufs geradelt, um sich den extrem schmerzhaften 26 km zu stellen. Hier sein aufschlussreicher Bericht nach diesem Lauf:
„Kurzentschlossen habe ich mich am vergangenen Sonntag auf das Fahrrad gesetzt und bin von Bad Honnef aus zum Gut Buschhof gefahren, um am Drachenlauf teilzunehmen. Ausrichter war der „Siebengebirgs-Drachen e.V.“ mit dem Vorsitzenden Daniel Weiser an der Spitze. (Anm. d. Red.: Weiser ist selbst ein ausgezeichneter Trail-Läufer, der ebenfalls mitlief und am Ende Vierter wurde.) Start und Ziel ist am Gut Buschhof in Königswinter-Thomasberg. Der Drachenlauf ist einer der anspruchsvollsten Trailrunningläufe der Region und erklimmt auf 26 km durch das Siebengebirge mit dem Ölberg, der Löwenburg, dem Drachenfels und dem Petersberg vier der „großen sieben“ Gipfel. Der zu bewältigende Höhenunterschied beträgt 1050 m.“
Von 875 gemeldeten Läufer/innen erreichten ca. 700 das Ziel. Glander kam in seiner Altersklasse M70 mit einer Zeit von 3:09:01 Stunden auf Platz 1 mit 18 Minuten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten. Karl-Heinz: „Für mich war es ein schwieriger Lauf, da mein rechtes Auge blind ist und ich die Wurzeln, Steine und sonstige Hindernisse nicht richtig erfassen konnte. Daher musste ich des Öfteren mein Lauftempo erheblich einschränken. Im Ziel war ich froh, unbeschadet angekommen zu sein.“
Dem Organisationsteam muss man für den Ablauf der Veranstaltung ein großes Kompliment machen. Darüber hinaus bietet sich das „Gut Buschhof“ als Stützpunkt in der späten Jahreszeit hervorragend für diesen Lauf an. Vor und nach dem Lauf war man nie der Kälte ausgesetzt, was die Erkältungsgefahr erheblich reduzierte.
Noch einmal Glander: „Ab sofort muss ich mich wieder auf die kürzeren Strecken wie 800 m und 3.000 m konzentrieren, da es im neuen Jahr mit den Hallenmeisterschaften weitergeht.“, für die, wie auch für seinen ersten Platz beim 15. Drachenlauf, wir Leichtathleten im TVK alles Glück wünschen.
Das Archivbild zeigt Karl-Heinz vor dem Start zum 10 km Straßenlauf in Bremen.