EM-Titel im Halbmarathon realistisch
Am 15. September strebt Karl-Heinz Glander (M 70) erneut einen großen Titel an: in Venedig/Jesolo findet die Leichtathletik-Senioren-EM (05. bis 15.09.) statt, und Glander startet im Einzel- wie auch mit der Nationalmannschaft im Team-Wettbewerb über 21,0975 Kilometer – die Halbmarathon-Distanz.
Der nationale und internationale Laufstar des TV Königswinter (TVK), amtierender Deutscher Meister über 5000 m sowie Deutscher Vizemeister über 3000 m, aktueller WM-Vierter und zugleich Team-Weltmeister im Halbmarathon (März 2019, Torun/Polen), bereitet sich, wie immer, akribisch auf dieses Event vor.
Dort trifft er auf zwölf Konkurrenten aus neun Ländern, allesamt leistungsstarke Langläufer, welche die EM-Norm für diese Altersklasse (01:50) überhaupt geschafft haben (Glander: 01:37). Die Erfolgsaussichten? „Es wird auf die Tagesform ankommen“ (Glander), aber zweifellos sind die Franzosen, Italiener, Niederländer und auch der amtierende Weltmeister über diese Distanz, der Deutsche Manfred Hartung, zum engeren Favoritenkreis zu zählen.
Karl-Heinz peilt persönlich eine Zeit zwischen 01:35 und 01:40 und im Nationalteam unter 5:00 Stunden „mit Aussicht auf Gold oder Silber“ an.
Zurzeit trainiert der Laufstar des TVK zwei Mal pro Woche zusammen mit der vom ihm geleiteten Laufgruppe zwischen 10 und 16 km, dazu einmal wöchentlich eine Halbmarathonstrecke von 21,1 km.
Glanders EM-Vorbereitung wurde im Juli durch eine Operation jäh unterbrochen. Wie weit wirft das einen Leistungssportler wie ihn aus der Bahn? Glander: „Normalerweise gehe ich in die Vorbereitung nach einem vorgegebenen 12-Wochen-Plan. Da ich aber im Juli noch operiert wurde und mich fünf Tage im Krankenhaus befand und zusätzlich drei Wochen nicht trainieren durfte, habe ich mir mein eigenes Trainingsprogramm erstellt.“ Dazu wird er am 08. September kurz vor der Abreise nach Jesolo noch am Löwenburglauf (15,6 km und ca. 450 Höhenmeter) „als Trainingslauf“ teilnehmen.
Kurios: Glander trainiert – außer den Läufen mit der TVK-Laufgruppe – immer alleine, ohne eigenen Trainer. „So kann ich mich am besten auf meine Fähigkeiten und Leistungen konzentrieren und einstellen.“
Offensichtlich mit Erfolg – das sollte auch für Venedig ein gutes Omen sein.